Wie funktioniert eine Wasseruhr?

Wasseruhren sind eigentlich Wasserzähler, die die verbrauchte Wassermenge anzeigen. Wie machen sie das?

Wie funktioniert eine Wasseruhr?

Wie funktioniert eine Wasseruhr?

Wie funktioniert eine Wasseruhr?

Einmal im Jahr bekommen wir von der Gemeinde eine Karte, in die wir eintragen müssen, welche Zahlen unsere "Wasseruhr" anzeigt. Im Gemeindeblatt heißt es dann, daß die "jährliche Ablesung der Wasseruhren" wieder einmal ansteht. Für Kinder kann man schnell erklären, warum das nötig ist: Wasser kostet Geld, und damit man nur soviel Geld bezahlt, wie man eben auch Wasser verbraucht hat, gibt es die Wasseruhr.

Was macht die Wasseruhr?


Hier muß man zunächst klären, daß es sich bei diesem Gerät um ein Meßgerät handelt, welches eigentlich nicht Wasseruhr heißt. Wir nennen sie nur so, aber offiziell heißt sie "Wasserzähler". Ein Wasserzähler mißt recht genau, wieviel Wasser durch ihn durchfließt. Er ist so angeschlossen, daß alles Wasser, welches in ein Haus von außen kommt, zunächst durch diesen Wasserzähler fließen muß.

Erst danach teilt sich die Wasserleitung auf: ein Teil wird zu Warmwasser erwärmt, ein Teil geht zur Toilette, ein weiterer zu den Wasserhähnen in Küche und Bad und ein weiterer Teil vielleicht zu einem Gartenanschluß. Egal, wo in einem Haus Wasser verbraucht wird, es muß durch den Wasserzähler fließen. Damit er genau messen kann, muß er "geeicht" sein, d.h. er muß nach einem bestimmten Zeitraum überprüft werden.

Wie funktioniert der Wasserzähler?

Moderne Wasserzähler sind meist Mehrstrahl-Flügelradzähler. Das auf der einen Seite des Wasserzählers ankommende Wasser trifft über mehrere Löcher auf ein Flügelrad, versetzt dieses in Rotation und verläßt den Wasserzähler auf der anderen Seite wieder. Das Flügelrad dreht sich also nur, wenn Wasser durch den Wasserzähler strömt.

Strömt viel Wasser durch den Wasserzähler, dann erhöht sich die Umdrehungsgeschwindigkeit des Flügelrades. Diese Geschwindigkeit ist "proportional" zur Fließgeschwindigkeit des Wassers, diese wiederum ist proportional zur Menge des Wassers, welche durch den Wasserzähler fließt. Moderne Wasserzähler sind "Trockenläufer", das Wasser kommt mit dem Zählwerk nicht in Berührung. Dadurch gibt es auch keine Ablagerungen, die die Messung verfälschen können.

Das Flügelrad treibt über mehrere Zahnräder, die die Drehungen "untersetzen" (wie ein Getriebe im Auto, wenn der 1.Gang eingelegt ist) ein sogenanntes "Rollenzählwerk" an. Dieses zeigt die verbrauchte Wassermenge als Zahlenwerte in der Einheit "Kubikmeter" (m3) an. Durch kleine Zeiger werden die "Nachkommastellen" der Wassermenge angezeigt. Dabei gilt:
x0,1 : 1 Teilstrich = 100 Liter  = 0,1 m3
x0,01 : 1 Teilstrich = 10 Liter =  0,01 m3    
x0,001 : 1 Teilstrich = 1 Liter = 0,001 m3
x0,0001: 1 Teilstrich = 0,1 Liter = 0,0001 m3

Wie liest man die verbrauchte Wassermenge bei einem Wasserzähler ab?

Man liest zuerst die Zahlen des Rollenzählwerkes ab. Im 3. Bild von oben sieht man ein Beispiel: Die Zahl, die wir benutzen müssen, ist die 390 (die 391 ist noch nicht erreicht).
Dazu addieren (1. Zeiger von rechts, "x0,1" zeigt 6 Teilstriche)  0,6 m3.
Dazu addieren (2. Zeiger von rechts, "x0,01" zeigt 8 Teilstriche)  0,08 m3.
Dazu addieren (3. Zeiger von rechts, "x0,001" zeigt 0 Teilstriche)  0,000 m3.
Dazu addieren (4. Zeiger von rechts, "x0,0001" zeigt 9 Teilstriche) 0,0009 m3.

In unserem Beispiel lesen wir 390,6809 m3 ab.




Foto 1: © Bernd_Leitner - Fotolia.com




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