Wie funktioniert ein Kugelschreiber?

Unser ständiger Begleiter- der Kugelschreiber

Wie funktioniert ein Kugelschreiber?

VON: -VIC-


Man bekommt oft einen geschenkt und doch sucht man ihn ständig. Man trägt ihn in der Handtasche, im Aktenkoffer, im Etui oder in der Brusttasche. Es gibt ihn in allen möglichen Farben und aus unterschiedlichen Materialien, billig oder teuer. Mit Aufdruck oder Gravur wird er zum beliebten Werbeträger. „Vererbt“ man ihn ungewollt dem nächsten, geht er manchmal auf abenteuerliche Reisen…

Ein Kugelschreiber, auch „Kuli“ genannt, besteht im Wesentlichen aus einem Gehäuse und einer Mine. Als Gehäusematerial kommt meist Kunststoff zum Einsatz, aber auch Metall oder Holz. Die Mine besteht aus Kunststoff oder Metall und ist mit schnell trocknender Tintenpaste gefüllt. Am beliebtesten ist blaue Farbe, gefolgt von Schwarz und Rot.

Der Kugelschreiber hat seinen Ursprung im „Tintenkuli“, dem ersten Schreibmittel mit integriertem Tintenvorrat, der im Jahr 1928 von der Firma Rotring auf den Markt gebracht wurde. Der Erfinder des Kugelschreibers an sich war der Ungar László József Bíró. Bírós Idee war die einer beweglichen Kugel in einer Röhre mit Tinte, wobei die Tinte einen festem und flüssigem Anteilhaben müsse. Der flüssige Anteil würde vom Papier aufgesogen und der feste Anteil bliebe auf dem Papier.  Nach der Konstruktion eines solchen Stiftes zum Schreiben auf Papier ohne ständiges Nachladen und Austrocknen erhielt er im April 1938 das Patent. Seit dieser Zeit entwickelte sich der Kugelschreiber vom einst teuren Einzelprodukt zur billigen Massenware.

Das Geheimnis des Erfolges des Kugelschreibers befindet sich also in der Spitze der Mine. Darin befindet sich eine winzige Kugel aus Wolframcarbid, einem extrem harten, keramischen Material. Sie kann einem Durchmesser von 0,7-1,4mm haben, je nach gewünschter Strichstärke. Die Minenspitze steckt in einer Kunststoff- oder Metallhülse als Vorratsbehälter für die farbige Tintenpaste. Würde man einen geraden Strich ziehen ohne abzusetzen, würde der Inhalt einer Kulimine 5-10 km reichen. Fährt man mit der Spitze des Kugelschreibers über das Papier, beginnt sich die Kugel zu rollen. Der hintere Teil, der vorher dem Tintenbehälter zugewandt war, hat dort Tinte aufgenommen und transportiert sie nach vorn, wo sie als sichtbare Spur auf dem Papier haften bleibt und sofort trocknet.



Die Vorteile eines Kugelschreibers gegenüber anderen Schreibwerkzeugen liegen auf der Hand:

  • Ein großer Tintenvorrat verspricht eine lange Lebensdauer. Durch Auswechseln der Mine lässt sich diese noch verlängern.
  • Er ist ein beliebter, variabler, preiswerter Werbeträger.
  • Er hat eine gleichbleibende Strichstärke.
  • Er ist äußerst robust und anspruchslos.
  • Die Tintenfarbe ist sehr lichtbeständig, kleckst nicht, verwischt nicht und ist wasserfest (dokumentenecht).

Um die Spitze zu schützen, sollte man die Mine mittels eines Mechanismus in das Gehäuse versenken, wenn man ihn gerade nicht braucht. Man nutzt dazu entweder ein Drehsystem oder entspannt durch das Drücken eines Tasters am oberen Ende eine Feder und zieht damit die Mine in das Gehäuse.
Die Tinte lässt sich nur sehr schwer aus Textilien entfernen. Bewährt hat sich allerdings Haarspray als Lösungsmittel. Man besprüht damit den Fleck und reibt ihn mit einem nicht fasernden, hellen Baumwolltuch vorsichtig aus dem Stoff.
Das Verschlucken größerer Mengen Kulitinte kann bedenklich sein. Die Tinte enthält Farbpigmente und Lösungsmittel. Letztere können süßlich schmecken. Rufen Sie im Zweifelsfall oder bei Symptomen den Giftnotruf ihres Wohnortes an. Die erfahrenen Mediziner können Ihnen sicher weiterhelfen.




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