Was ist eine Morsetaste?

Sie war das wichtigste Gerät in der Telegraphie - die Morsetaste. Wie funktioniert sie eigentlich?

Was ist eine Morsetaste?

Eine ältere Morsetaste, wie man sie in einem Technikmuseum entdecken kann

Eine der großen Erfindungen zur Übermittlung von Nachrichten über große Entfernungen war der Morseapparat des Amerikaners Samuel Morse. Durch ihn wurde ab 1837 das "Fernschreiben" durch den "Schreibtelegraph" möglich. Die Schrift bestand aus Strichen und Punkten sowie aus Kombinationen daraus. Die Schrift wurde auf einem Papierstreifen aufgezeichnet, der mit konstanter Geschwindigkeit bewegt wurde. Ein Schreibstift wurde dabei durch einen Elektromagneten aktiviert und gegen den Papierstreifen gedrückt, solange Strom durch die Spule des Elektromagneten floß.

Derjenige, der eine Nachricht übermitteln wollte (der Sender), mußte eine Taste betätigen, um den Strich auf den Papierstreifen beim Empfänger zu bringen. Eine elektrische Verbindung zwischen beiden mußte durch eine lange Telegraphenleitung hergestellt sein.

Damit eine Information übertragen werden konnte, mußten sich Sender und Empfänger auf ein Schema verständigen, welches den Kombinationen aus Strichen und Punkten eine Bedeutung gab. Dazu wurde das Morsealphabet entwickelt, auch als Morsecode bezeichnet. Es stellt die Verbindung zwischen den Morsezeichen und den Buchstaben und Zahlen her. So entspricht dem A dieser Code "· -", dem B "- · · ·", dem C "- · - ·", dem D "- · ·".  Mit der Einführung der drahtlosen Telegraphie wurden die Morsezeichen über Funk gesendet. Sie haben heute kaum eine praktische Bedeutung, lediglich im Amateurfunk werden sie noch eingesetzt. Morsezeichen können auch akustisch oder durch Lichtsignale übertragen werden.

Die Taste, mit der die Signale erzeugt werden, ist ein Bedienelement, welches nur solange Strom fließen läßt, wie man sie gedrückt hält. Das unterscheidet eine Taste von einem Schalter, welcher nach dem Schaltvorgang seinen Zustand dauerhaft beibehält. Diese Taste ist die "Morsetaste".

Die Morsetaste besteht aus einer Grundplatte, einem Gehäuse, einem Tastenhebel, einem Tastenknopf, einem Tastenkontakt und einer Tastenfeder mit jeweils einer Stellschraube. Außerdem führen Anschlußkabel nach außen und enden in einem speziellen Stecker. Einige Morsetasten besaßen noch eine Schutzschaltung, die verhindern sollte, daß durch Induktion an den Tastenkontakten Abreißfunken entstehen, welchen die Oberfläche der Kontakte beschädigen können.


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